Heilig Geist: Firmung 2019

„Firmung – was ist das? Will ich das? Und was erwartet mich hier eigentlich?“ Diese und ähnliche Fragen bewegten die 29 Jugendlichen, die in der letzten Woche vor den Sommerferien mit einer „Lebenswoche“ in ihre Firmvorbereitung starteten.

An 5 Abenden beschäftigten wir uns in 3 Gruppen mit Themen wie „Mein Leben – wer bin ich, wer sind die anderen? Was zeichnet mich aus? Gott, Jesus und der Heilige Geist – welche Beziehung habe ich zu ihnen und woran glaube ich persönlich? Welche Werte sind mir wichtig? Was bedeutet Firmung und will ich/warum will ich eigentlich zur Firmung gehen? Wie sollte Kirche sein, damit sich alle darin wiederfinden und wohlfühlen? Ergänzt wurde die Lebenswoche durch einen vom Team des Jugendpastoralen Zentrums Tabor gestalteten Abend zum Thema Schuld und Versöhnung. Nach einer intensiven Woche, in der sich manch anfängliche Unsicherheit oder Befürchtung zerstreut hatte und viele neue Freundschaften entstanden waren, verabschiedeten sich alle in die Sommerferien.

Nach den Sommerferien lernten wir die diakonische Seite der Kirche kennen: durch Besuche im Hospiz Luise, bei einer Kindertrauergruppe, bei der christlichen Drogenberatung „Neues Land“, sowie durch soziale Stadtrundgänge mit Verkäufern des Obdachlosenmagazins „Asphalt“ und die Teilnahme am „Time to talk“ – Gesprächsrunden mit Ausländern, die Deutsch lernen - im ka:Punkt. Außerdem gab es die Möglichkeit, am Ausdrucksmalen und am meditativen Tanz sowie an eigens für Jugendliche gestalteten Gottesdiensten teilzunehmen.

Insgesamt sollte verdeutlicht werden, dass „Kirche“ sehr viele Facetten und jeder die Möglichkeit hat, sich dort einzubringen, wo seine Vorlieben und Talente liegen.

2 Wochen vor der Firmung besuchte uns Bischof Michael Wüstenberg, um die Firmlinge kennenzulernen. Er interessierte sich für die Firm-Vorbereitung und die Hobbys jedes einzelnen und beantwortete unsere Fragen zu seiner Person und seinem südafrikanischen Hintergrund. Von der Erklärung der Firmung und ihren Symbolen schlug er einen Bogen über die Schöpfung, in der Gottes Heiliger Geist kreativ wurde, zu seinem Wunsch an die Firmlinge, kreative, also schöpferische Menschen zu werden.

Diesen Gedanken griff er auch in seiner Predigt wieder auf und ermunterte die Jugendlichen, sich einzubringen, ihre Meinung zu sagen und den Mund aufzumachen, wo sie Ungerechtigkeit sehen. Wir erlebten einen Firm-Gottesdienst, der nicht nur durch afrikanische Elemente – Chrisam aus einem Horn, in dem in Afrika die traditionelle Medizin aufbewahrt wird und einen traditionell quer über die Schultern gelegten Bischofsstab -, sondern auch durch die lebendige Musik der Band „Feuer und Flamme“ und die offene, zugewandte Ansprache viele Menschen berührte und begeisterte.

Andrea Weinhold-Klotzbach