Katholische Pfarrgemeinde Heilig Geist (Pfarrkirche)

Hannover-Bothfeld

Im Jahr 1952 wurde die katholische Pfarrgemeinde Heilig Geist gegründet. Die fusionierte Pfarrgemeinde Heilig Geist zählte mit den weiteren Kirchorten Heilig Kreuz in Isernhagen-Altwarmbüchen und St. Franziskus (Vahrenheide/Sahlkamp) ab September 2010 ursprünglich über 10.000 Gemeindemitglieder. Im Jahr 2023 sind der Pfarrgemeinde noch mehr als 6.800 Gemeindemitglieder zugeordnet.

Die Gemeindeleitung obliegt dem Pfarrer, an dessen Seite zwei ehrenamtliche Gremien mitwirken. Der Pfarrgemeinderat mit seinen Ausschüssen soll das gemeindliche Leben gestalten, der Kirchenvorstand soll die ökonomischen Rahmenbedingungen regeln.

Zur Gemeinde gehört auch katholische Kindergärten. Das vielfältige Gemeindeleben hat zur Zeit neben den direkten religiösen offenen Gesprächsgruppen (Glaubensgesprächen, Oekumenische Begegnung, Bibelwoche) besondere Stärken im Bereich der Musik. Ein großer Chor ist aktiv und weitere interessante Dinge entwickeln sich. Von Männer- und Frauengemeinschaft gehen zahlreiche auch gemeindeübergreifende Aktivitäten aus. Die katholische Arbeitnehmer Bewegung KAB ist vertreten. Familienkreise, Seniorenkreis und einige weitere Gruppen treffen sich regelmäßig.

Der Helferkreis hält Kontakt zu alten und bedürftigen Menschen in der Gemeinde.

Bischof Heinrich Maria Janssen konsekriert die Kirche Heilig Geist am 7. Dezember 1963 und erhob seinerzeit die Gemeinde gleichzeitig zur Pfarrei. Die Pfarrkirche liegt im Stadtteil Bothfeld in der Kurze-Kamp-Straße.

Ansprechpartner & Anschriften

Kirchengelände Heilig Geist in Hannover-Bothfeld

Heilig Geist - damals und heute

Die Bildserie "Katholische Pfarrgemeinde Heilig Geist" stellt Ansichten von damals und heute gegenüber.

Burgwedeler Straße / Kurze-Kamp-Straße: Bauphase der früheren Kirche (1952)  1/12

Burgwedeler Straße / Kurze-Kamp-Straße: Ansicht 2023  2/12

Burgwedeler Straße / Kurze-Kamp-Straße: Die früherer Kirche 1955 (Ansicht von Südwesten)  3/12

Burgwedeler Straße / Kurze-Kamp-Straße: Ansicht 2023  4/12

Burgwedeler Straße / Kurze-Kamp-Straße: Die früherer Kirche 1955 (Ansicht von Südosten)  5/12

Burgwedeler Straße / Kurze-Kamp-Straße: Ansicht 2023  6/12

Kurze-Kamp-Straße / Niggemannweg: Bauphase der neuen Kirche 1963 (Ansicht von Nordwesten)  7/12

Kurze-Kamp-Straße / Niggemannweg: Ansicht 2023  8/12

Kurze-Kamp-Straße / Niggemannweg: Bauphase der neuen Kirche 1963 (Ansicht von Südosten)  9/12

Kurze-Kamp-Straße / Niggemannweg: Ansicht 2024  10/12

Böckerstraße / Kurze-Kamp-Straße: Kirche Heilig Geist ca. 1965  11/12

Böckerstraße / Kurze-Kamp-Straße: Ansicht 2023  12/12

Glaskunst

Schaffrath's Fensterwand in der Heilig Geist Kirche

Was die riesige Glaswand aus grauen, braunen und dunkelblauen Glassegmenten eigentlich aussagen soll, hatte sich schon mancher Kirchenbesucher in der Bothfelder Heilig Geist Kirche gefragt. Die ganze Ostseite der Kirche ist fast vom Boden bis zur Decke aufwendig verglast. Nur an wenigen Stellen sind Muster zu sehen, die die Phantasie etwas beflügeln. Ansonsten wirkt die Fensterwand eher unaufdringlich, fast unauffällig. Im Altarraum jedoch, bei einem etwas zurückspringenden Fenster, treten kräftige rote Farben auf.

Den Sonntagnachmittag des 23.11.2003 hatten die Bothfelder ihren Kirchenfenstern gewidmet. Mehr als 100 Zuhörer waren in die Kirche gekommen, um den Ausführungen der Rostocker Kunsthistorikerin Viviane Engelmann zu folgen. Frau Engelmann, als Kennerin des Gesamtwerks von Ludwig Schaffrath*, berichtete zunächst von der technischen Seite der Glasherstellung. Aus großen, geblasenen Glaszylindern wurden die verschiedenfarbigen Scheibenstücke in aufwendiger Handarbeit gewonnen und nach Vorlagen des Künstlers in Blei gesetzt. Dann erläuterte Frau Engelmann sympathisch und verständlich, aber dennoch in der Sprache der Kunsthistoriker, den künstlerischen Gehalt der Fensterwand.

Mit hochqualitativen Dias zeigte sie das breite Spektrum der Werke Schaffraths. Sie machte deutlich, wie sich auch die persönliche Entwicklung des Künstlers in seinen Arbeiten abbildet. Schaffrath will dem Betrachter seiner Werke keine Interpretationsvorgaben machen. Jeder soll selbst Deutungen und Antworten finden, ein je eigenes Erkennen soll aus dem Werk entstehen. Die Dias im direkten Vergleich zur Glaswand ermöglichten den Besuchern ein besseres Verständnis dieses Kunstwerks der Nachkriegszeit.

Die Bothfelder wissen jetzt, dass sie ein Praliné der modernen Kunst in ihrer Kirche haben: Wertvoll und dennoch nicht verkäuflich, bisweilen sogar kostenintensiv, wie jüngst die aufwendige Renovierung der Fensterrahmen zeigte. Wer hätte 1963 beim Bau der Fenster gedacht, dass diese einmal eines der richtungweisenden Werke eines international wirkenden Künstlers sein würden. In den USA hat man bereits den Begriff der "Schaffrathisation" gebildet, um die stilrichtungsprägende Wirkung von Ludwig Schaffraths Arbeiten zu beschreiben. Beitrag von Franz Binot

*Ludwig Schaffrath, 1924 bei Aachen geboren, schuf über 150 Glasfenster und Glasfronten für Kirchen, Schulen, Krankenhäuser und öffentliche Gebäude. Viele davon im Ausland, darunter Japan und USA.

Entstehung & Geschichte

Das Altarkreuz und die Gestaltung des Altarraumes in der Heilig-Geist-Kirche

In unserer Kirche sind Altar, Seitenaltar und Taufstein aus Anröchter-Dolomit geschaffen. Am Umbau des Altarbereiches hat der Braunschweiger Diakon Claus Kilian (*1928), Maler, Glasmaler, Textil- und Metallkünstler mitgewirkt. Er hat die Stufenanlage, den Altar und die Tabernakelstele geplant. Die Rückwand mit der Falterung aus Leichtbauplatten zur Besserung der Akustik wurde nach seinen Vorschlägen gebaut.

In der Zwischenzeit war der für die Schmiedearbeiten vorgesehene Künstler, Herr Wilhelm Keudel (1913-1972) aus Salzgitter-Bad verstorben.

Somit wurde der Bildhauer und Goldschmied aus Köln, Prof. Hein Wimmer (1902-1986) mit der Ausstattung des Altarraumes beauftragt. Er schuf den aus Kupfer getriebenen und mit Bergkristallen besetzten Tabernakel, das große HÄNGEKREUZ über dem Altar und die den Altar umstehenden Standleuchter sowie den Taufsteindeckel.

Metallarbeiten von Prof. Wimmer sind u. a. in der St. Johannes-Kirche in Gladbeck und in der Basilika von Kevelaer (Tabernakel und Marienstele) zu bewundern.

Quelle: Festschrift 1963-1988 der Gemeinde, Artikel von Pfarrer Buchta Schreiben von Claus Kilian, Internet

Edith Neumann

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